Können Nahrungsergänzungsmittel Alzheimer vorbeugen? Dr. Michael Greger äußert sich dazu

Diese Zusammenfassung wurde mit Hilfe von KI aus dem Transkript der Podcast-Episode generiert.

Einleitung: In dieser Folge des Nutrition Facts Podcasts beschäftigt sich Dr. Michael Greger mit den neuesten Forschungsergebnissen über die Wirksamkeit verschiedener Nahrungsergänzungsmittel bei der Vorbeugung von Alzheimer. Als führender Verfechter einer evidenzbasierten Ernährung geht Dr. Greger der Frage nach, ob beliebte Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin E, Selen und Multivitamine wirklich vor kognitivem Abbau schützen können. Er untersucht auch die potenziellen Risiken, die mit der Einnahme dieser Präparate verbunden sind, und erklärt, warum Änderungen des Lebensstils zur Vorbeugung von Demenz wirksamer sein könnten.

Wesentliche Erkenntnisse:

  • Oxidativer Stress ist ein wichtiger Faktor bei der Alzheimer-Krankheit, aber antioxidative Präparate wie Vitamin E und Selen haben keinen konsistenten Nutzen bei der Vorbeugung der Krankheit gezeigt.
  • Große Studien zur Vitamin-E-Supplementierung haben widersprüchliche Ergebnisse erbracht, wobei einige keinen Nutzen oder in bestimmten Fällen sogar potenziellen Schaden vermuten lassen.
  • Multivitamin- und Mineralstoffpräparate, einschließlich Zink und Kalzium, beugen im Allgemeinen nicht dem kognitiven Verfall vor und können sogar bestimmte Gesundheitsrisiken erhöhen.
  • Die Zufuhr von Antioxidantien über die Nahrung, z. B. aus Obst und Gemüse, kann das Alzheimer-Risiko wirksamer verringern als Nahrungsergänzungsmittel.
  • Die Beweise deuten darauf hin, dass Nahrungsergänzungsmittel Demenz wahrscheinlich nicht verhindern oder behandeln können, aber andere Lebensstilfaktoren, einschließlich der Ernährung, bleiben entscheidend.

Zusammenfassung:

1. Die Rolle von Antioxidantien bei der Alzheimer-Prävention

Dr. Greger beginnt mit einer Erörterung des Zusammenhangs zwischen oxidativem Stress und der Alzheimer-Krankheit. Er erklärt, dass oxidative Schäden mit dem Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht werden und dass es Beweise dafür gibt, dass in den Gehirnen der Erkrankten mehr oxidative DNA-Schäden vorhanden sind. Dies veranlasste die Forscher zu untersuchen, ob Antioxidantien wie Vitamin E diese Schäden mildern und den kognitiven Verfall verlangsamen könnten.

Allerdings waren die Studien zu Vitamin E trotz früher Hoffnungen weitgehend enttäuschend. Dr. Greger geht auf die Ergebnisse der größten Studie zur Primärprävention der Alzheimer-Krankheit ein, an der mehr als 7 500 ältere Männer teilnahmen und die keine schützende Wirkung einer Vitamin-E-Supplementierung ergab. Er weist auch darauf hin, dass ähnliche Studien bei älteren Frauen keinen Nutzen zeigten, was Zweifel daran aufkommen lässt, ob antioxidative Nahrungsergänzungsmittel das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit wirksam verhindern oder verlangsamen können.

2. Widersprüchliche Ergebnisse zu Vitamin E

Die Folge befasst sich mit einigen widersprüchlichen Ergebnissen zu Vitamin E. In einer bemerkenswerten Studie mit Alzheimer-Patienten deutete eine erste Analyse darauf hin, dass eine Nahrungsergänzung mit Vitamin E das Fortschreiten der Krankheit nicht signifikant verlangsamt. Als die Forscher jedoch die Unterschiede zwischen den Gruppen berücksichtigten, stellten sie fest, dass die Patienten in der Vitamin-E-Gruppe offenbar eine längere Zeitspanne erlebten, bevor ein signifikanter Funktionsverlust eintrat.

Trotz dieser ermutigenden Ergebnisse weist Dr. Greger darauf hin, dass solche Post-hoc-Analysen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft stark kritisiert werden. Die Ergebnisse waren nicht in allen Studien einheitlich, und eine sechsmonatige Studie deutete sogar darauf hin, dass sich Vitamin E bei einigen Patienten nachteilig auf die kognitive Funktion auswirken könnte. Dr. Greger betont, dass weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind, um die Rolle von Vitamin E bei der Alzheimer-Krankheit zu klären, aber die derzeitigen Erkenntnisse sprechen nicht für seine Verwendung als zuverlässige Vorbeugungsmaßnahme.

3. Andere Antioxidantien und Multivitamine

Dr. Greger untersucht auch Studien über andere Antioxidantien wie Vitamin C und Beta-Carotin. Er hebt eine Studie aus der Harvard Physicians Health Study hervor, bei der ältere Männer nach dem Zufallsprinzip mehrere Jahre lang Beta-Carotin oder ein Placebo erhielten. Während nach drei Jahren kein Unterschied festgestellt wurde, gab es nach 11 Jahren eine leichte, aber signifikante Verbesserung der kognitiven Leistung bei denjenigen, die Beta-Carotin einnahmen.

Auch Studien mit Kombinationen aus Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin ergaben keine signifikanten kognitiven Vorteile. Multivitamin- und Mineralstoffpräparate wie Centrum Silber und Selen zeigten in randomisierten Studien ebenfalls keine schützende Wirkung gegen den kognitiven Abbau. Dr. Greger erklärt, dass diese Nahrungsergänzungsmittel zwar eine einfache Lösung zu sein scheinen, dass es aber unwahrscheinlich ist, dass sie Alzheimer oder andere Formen der Demenz verhindern können.

4. Risiken im Zusammenhang mit bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln

Einer der besorgniserregenderen Aspekte, die in dieser Folge erörtert werden, sind die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln. Dr. Greger warnt, dass insbesondere Kalziumpräparate das Risiko einer kognitiven Beeinträchtigung erhöhen können. Er zitiert Daten, die zeigen, dass Frauen, die Kalziumpräparate einnahmen, eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, hyperintensive Hirnläsionen zu entwickeln, die mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden sind.

Dr. Greger geht auch auf die Women's Health Initiative ein, bei der Tausende älterer Frauen nach dem Zufallsprinzip Kalzium- und Vitamin-D-Präparate oder ein Placebo erhielten. Während zunächst kein Unterschied im Demenzrisiko festgestellt wurde, deutete eine erneute Analyse auf einen signifikanten Anstieg der kardiovaskulären Ereignisse bei denjenigen hin, die Kalziumpräparate einnahmen. Er betont, wie wichtig es ist, diese potenziellen Risiken zu berücksichtigen, bevor man sich für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entscheidet, insbesondere bei älteren Erwachsenen.

5. Antioxidantien aus der Nahrung im Vergleich zu Nahrungsergänzungsmitteln

Im Laufe der Folge unterstreicht Dr. Greger, wie wichtig es ist, Antioxidantien aus der Nahrung zu beziehen, anstatt sich auf Nahrungsergänzungsmittel zu verlassen. Er erklärt, dass Obst und Gemüse reich an einer Vielzahl von Antioxidantien sind, die synergetisch wirken und das Gehirn vor oxidativen Schäden schützen. Im Gegensatz dazu bieten isolierte Nahrungsergänzungsmittel möglicherweise nicht den gleichen Nutzen und könnten in manchen Fällen sogar schädlich sein.

Er merkt an, dass Beobachtungsstudien durchweg ergeben haben, dass ein höherer Verzehr von antioxidantienreichen Lebensmitteln mit einem geringeren Risiko für kognitiven Abbau und Alzheimer einhergeht. Dies deutet darauf hin, dass eine Ernährung, die reich an vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln ist, eine wirksamere Strategie zur Vorbeugung von Demenz sein kann als die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Dr. Greger ermutigt die Zuhörer, sich auf die Verbesserung ihrer gesamten Ernährung zu konzentrieren, anstatt nach schnellen Lösungen in Form von Pillen zu suchen.

Zusammenfassung:

In dieser Folge bietet Dr. Michael Greger eine gründliche Untersuchung der Rolle von Nahrungsergänzungsmitteln bei der Vorbeugung der Alzheimer-Krankheit. Die Beweise deuten darauf hin, dass oxidativer Stress zwar eine Rolle bei Alzheimer spielt, dass aber antioxidative Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin E, Selen und Multivitamine wahrscheinlich keinen nennenswerten Schutz vor kognitivem Abbau bieten. Stattdessen plädiert Dr. Greger für eine Ernährung, die reich an vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln ist, die einen wirksameren Schutz bieten können, da sie eine breite Palette von Antioxidantien und anderen nützlichen Nährstoffen enthalten. Letztlich ist die Botschaft klar: Es gibt keine Abkürzungen zur Vorbeugung von Demenz - Änderungen des Lebensstils, insbesondere der Ernährung, sind nach wie vor der vielversprechendste Ansatz.